HOLZBRAND

Was treibt einem an, so viel Müh auf sich zu nehmen? Stunden-, ja tagelang Holz zu spalten und damit einen hungrigen Ofen füttern?

Die Flammen umzingeln und verschlingen das Holz, stunden-, tagelang in einem Rhythmus, wie Musik, die uns in eine Trance treibt. Über die ganze Zeit das Feuer beobachten, auflegen, oh - die Temperatur fällt, nicht in Panik geraten, weiter und weiter im Rhythmus bleiben. Oder doch nicht? Oxidation, Reduktion, der Ofen atmet. Und dann - die Kegel sind gefallen, der Pyrometer hat die Temperatur erreicht, noch etwas weiterheizen? Viel Holz auflegen und wir hoffen auf eine gute Reduktion. Dann wird der Ofen versiegelt, alle Öffnungen und Schlitze werden mit Lehmmörtel zugeschmiert und erschöpft atmen wir auf .... . Jetzt beginnt das Bangen. Wieder Tage des Wartens bis der Ofen ausgekühlt ist. Die Zeit naht, die ersten Steine werden gelockert und ausgebaut. Ein erster Blick mit Taschenlampe in das dunkle Innere. Noch strömt Wärme entgegen. Es ist nur ein Erahnen, ob der Brand gelungen ist oder nicht. Man kann die Werke noch nicht anfassen, spüren oder fühlen. Und dann das Ausbauen, da klebt die Glasur, da ist etwas umgekippt, zu viel Hitze, dort zu wenig und dann - welch ein schönes Stück! 

Und für dieses schöne Stück die ganze Müh?

© 2017 
Unterstützt von Webnode
Erstellen Sie Ihre Webseite gratis! Diese Website wurde mit Webnode erstellt. Erstellen Sie Ihre eigene Seite noch heute kostenfrei! Los geht´s